HMO-Studie

Wir führen eine humane Interventionsstudie an stoffwechselgesunden Proband/innen durch, in der wir die Metabolisierung von Humanen Milcholigosacchariden (HMOs) sowie den Einfluss des Darmmikrobioms auf die systemische Verfügbarkeit der HMOs untersuchen. HMOs sind Lebensmittelzutaten und als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich.

Hintergrund und Fragestellung

HMOs werden mit positiven gesundheitlichen Wirkungen bei Säuglingen in Verbindung gebracht. Sie unterstützen den Aufbau des Darmmikrobioms, indem sie sowohl als Präbiotikum als auch als spezifische antimikrobielle Substanz wirken (Engfer et al. 2000 Am J Clin Nutr 2000;71:1589–96.; Gnoth et al. J Nutr. 2000 Dec;130(12):3014-20). Gleichzeitig haben HMOs bakteriostatische Effekte und begrenzen direkt das Wachstum potenzieller Pathogene (Lin et al. J Biol Chem. 2017;292:11243-9.). Sie wirken auch antiadhäsiv, indem sie Oberflächenrezeptoren von Darmepithelzellen nachahmen, an die sich pathogene Mikroben anheften können, und so als Scheinrezeptoren fungieren (Triantis et al. Front. Pediatr. 2018, 6, 190; Morozov et al. Mol. Nutr. Food Res. 2018, 62, e1700679). Darüber hinaus wird vermutet, dass HMOs unabhängig vom Mikrobiom Wirkungen auf die Zellerkennung und Zellsignalisierung ausüben können (Donovan. Ann. Nutr. Metab. 2016, 69 (Suppl. 2), 42-51). Dazu gehören Interaktionen mit Immunzellen, wodurch die Entwicklung des Immunsystems und Immunantworten moduliert (Carr et al. Front. Immunol. 2021, 12, 60408) sowie kognitive Funktionen beeinflusst werden können (Fan et al. Nutrients 2023, 15, 3743; Berger et al. Nutrients 2023, 15, 719.). Um die zugrundeliegenden Mechanismen für HMO-vermittelte Wirkungen zu verstehen, werden primär Informationen über Absorption, Metabolisierung und Ausscheidung benötigt, welche im Rahmen dieser Studie untersucht werden sollen.

Flyer HMO neu deutsch.jpg
© Sabrina Schenk

Studiendesign und Ablauf

Unsere Studie umfasst sieben Untersuchungstage, an denen wiederholt Blutentnahmen durchgeführt werden – am ersten Untersuchungstag wird ein oraler Glukosetoleranztest (oGTT) durchgeführt und an den weiteren sechs Untersuchungstagen werden HMOs verabreicht sowie 24-Stunden-Urinproben gesammelt. Darüber hinaus gibt es einen achten Untersuchungstermin, an dem die Magenentleerungsrate durch Abgabe regelmäßiger Atemproben bestimmt wird. 

Kontakt

Avatar Schenk

Sabrina Schenk

Studienmail: HMO-studie@uni-bonn.de
Avatar Simon

Marie Christine Simon

Wird geladen